USB-Stick bootfähig machen

Auch in Zeiten, in denen die meisten (insbesondere neuen) Computer nicht mehr über ein Diskettenlaufwerk verfügen, kann es dennoch manchmal erforderlich werden, von einem anderen Datenträger, als der Festplatte oder einem optischen Laufwerk zu booten. 

Beispielsweise, um auf bestimmte Systemkomponenten (Grafikkarte, Festplatte, optisches Laufwerk, etc.) eine neue Firmware aufzuspielen.
Als Bootmedium eignen sich vor allem USB-Sticks hervorragend, da sie mit ansprechenden Kapazitäten und Übertragungsgeschwindigkeiten bei gleichzeitig schwindenden Preisen angeboten werden.
Doch von alleine bootet ein USB-Stick nicht, sondern vielmehr muss er eigens dafür hergerichtet werden. Von HP stammt ein Tool, welches zusammen mit einer DOS-Distribution einen USB-Datenträger bootfähig macht. Es nennt sich HP USB Disk Storage Format Tool. 

HP USB Disk Storage Format Tool
HP USB Disk Storage Format Tool

 

Nach der Installation des HP-Tools verbindet man zunächst den USB-Stick mit dem Computer. Nach dem Start des Programmes wählt man unter „Device“ den soeben angestöpselten USB-Stick aus. Als Filesystem selektiert man „FAT32“. Unter „Format options“ wird die Checkbox „Create a DOS startup disk“ angewählt. Schließlich selektieren wir den Radiobutton „using DOS system files located at:“ und navigieren zum Verzeichnis der DOS-Distribution.
Abschließend betätigen wir den „Start“ Button. 

Nach erfolgtem Vorgang ist der USB-Stick nun in der Lage, den Rechner zu booten. Somit können wir nun auch die notwendigen Dateien und Programme darauf kopieren, die für z.B. ein Firmwareupdate einer Systemkomponente benötigt werden.
Bevor wir nun vom USB-Stick booten können, müssen wir beim Neustart des Rechners im BIOS die Bootreihenfolge der Geräte so abändern, dass die USB-Geräte in der Liste vor der Festplatte stehen.
Beim nächsten Start des Rechners bootet dieser dann vom USB-Stick. 

Downloads von www.flazh.de

Geotagging

Als Voraussetzung benötigt man neben der obigatorischen Kamera auch einen GPS-Logger (sofern nicht bereits in der Kamera integriert). Dazu sollten Kamera- und GPS-Zeit angeglichen werden. Beim Erstellen der Fotos GPS loggen. Im Nachgang einfach mit einem Tool die Koordinaten als EXIF einspielen lassen, z.B. www.geosetter.de

Im Urlaub hat Steffen rund 1400 Fotos geschossen und hatte nahezu immer seinen Garmin dabei und die Logs gespeichert. Da ist er mal auf die Suche gegangen.

Geosetter ist das Tool, von dem man überall liest und es ist wirklich gut.

Das Prinzip ist recht einfach: Aufnahmedatum/Uhrzeit werden mit Waypointdatum/Uhrzeit verglichen und gemerget.

Probleme können auftreten, wenn man z.B. falsche Zeitzonen eingestellt hat oder ein Offset hat oder, oder, oder.

Ist aber alles kein Problem, da man mit Geosetter alle Werte korrigieren kann.

Sind die Daten einmal angeglichen, kann man nicht nur die Koordinaten in der Datei ablegen(EXIF), sondern auch Zusatzinfos wie die nächste Stadt, aber auch allgemeine Infos (Name, Copyright, Email-Adresse, etc.). Jeweils für eine oder alle Dateien.

Doch das Highlight ist eigentlich, daß alle Änderungen erst am Ende auch wirklich übernommen werden. So kann man erstmal damit rumspielen ohne auch nur eine Datei real geändert zu haben.

Ebenfalls ein schönes Feature ist die Google Maps Karte, die einem anzeigt wo das Foto gemacht wurde auf das man gerade klickt.

Man muss dafür kein teures Garmin o.ä. verwenden, sondern ein 50-80 Eur GPSrx reicht voll aus.

Dateiformate nmea und gpx (und andere).

Achso, es ist auch möglich einen Zeitraum einzustellen: beispielsweise geht man mal in ein Gebäude, es ist kein Empfang, also schaut das Tool ob Zeit x vor oder nach dem Foto eine Koordinate vorhanden ist.

Lustiges Beispiel: während des Fluges hat Steffen zwei Fotos gemacht.

Da aber auch die ganze Zeit das Garmin die Flugroute aufgezeichnet hat, weiss er, dass ein Foto über Angola und eins über Namibia gemacht wurde 😉

Nachtrag:

Steffen hat inzwischen viel mit dem geoSetter gearbeitet und ist nachwievor begeistert. Hier mal ein paar Erfahrungen:

– das nachträgliche Angleichen der Aufnahmeuhrzeit und Zeitzone sind sehr einfach zu erledigen. Die Differenz kurz eingestellt, Knopf gedrückt, fertig.

– es können viele EXIF Daten, wie Copyright, Besitzer, etc. ebenso einfach für alle Dateien eingetragen werden.

– Hat man, z.B. innerhalb eines Gebäudes, Aufnahmen gemacht, kann man eine Voreinstellung abspeichern und diese ebenso einfach auf die entsprechenden Bilder übertragen.

– eine Karte (Google Maps) zeigt von den ausgewählten Dateien die Positionen als Übersicht – sehr schön.

– alle Änderungen werden erst erledigt, wenn man sagt „speichern“. Dies scheint aber auch zu einem anderen Problem zu führen, dass mit der Summe der Änderungen das Programm immer langsamer wird. Nun ist ein P4 3,2GHz nicht mehr state of the art…

– man sollte die Bilder lokal auf der Platte haben. Auf einem lahmen NAS dauert das Aktualisieren Stunden (kein Witz).

– was fehlt: das EXIF-Datum (Aufnahme Datum) auch als Dateidatum verwenden können 🙁

Danke für die Infos, Steffen!

Installation SSD und Win 7 auf Notebook

Die Neuinstallation eines Notebooks kann mitunter für interessante Erlebnisse sorgen. Erst recht, wenn die ursprüngliche Festplatte durch eine Solid State Disk ersetzt und von Windows XP auf Windows 7 umgestellt wird. Hier also eine kleine Geschichte der genommenen Hürden.

Nach mehrjähriger Nutzung des Notebooks (DELL Precision M2300) wollte es neu installiert werden. Im Laufe der vergangenen Monate ließ es sich immer häufiger bitten, die aufgetragenen Arbeiten zu verrichten: Es wurde immer träger. Ebenso stand fest, mit einer Neuinstallation auch das Betriebssystem zu wechseln. Beim Kauf des Notebooks gab es damals die Alternative zwischen Windows Vista und XP. Die Entscheidung fiel zugunsten XP, weil von einigen Problemen mit Vista berichtet wurde. Im Nachhinein jedoch etablierten sich Zweifel ob dieser so genannten Probleme, es würde nicht stabil laufen, es sei resourcenfressend etc. Auf dem Desktop läuft seit einem guten halben Jahr Vista in der 64 Bit Version so stabil, wie es lange Zeit XP auf einem anderen System tat.
Wie dem auch sei: Nach dem Hype über Windows 7, dem von mehreren Leuten angepriesenem Allheilmittel, wurden die Überlegungen auch in diese Richtung gelenkt. Als der PC-Dealer des Vertrauens nur Gutes über die Release-Candidates zu berichten wusste, waren die meisten Zweifel verschwunden. Also wurde eine Windows 7 Lizenz (Professional, 64 Bit) erworben.

Festplatte oder SSD?

Nun musste nur noch die Festplatte und der Typ geklärt werden. Serienmäßig verrichtete eine Seagate Momentus mit einer Kapazität von 200GB ihren Dienst und eigentlich war sie auch immer zufriedenstellend. Bis zuletzt alles so unsäglich lange dauerte. Ok, der Grund war sicherlich nicht die Festplatte. Jedenfalls nicht alleine. So kam der Gedanke auf, entweder eine größere Festplatte, oder gar eine SSD zu verbauen. Der Reiz des Geschwindigkeitsvorteils einer SSD war enorm. Nur welche sollte es konkret werden? Teuer sind sie alle, aber welche ist schnell, gut und zuverlässig? Nach ein wenig Recherche lenkte sich die Aufmerksamkeit auf eine Samsung mit 256GB. Stolzer Preis, aber der gefundene Test ließ keine Zweifel an ihrer Performanz, wenngleich es auch natürlich noch flottere gibt.

TRIM-Befehl

Wie es der Zufall so will, fand sich (natürlich erst nach dem Kauf) ein interessanter Forumsbeitrag, in dem ein Kunde dieses Datenträgers sich recht negativ über die fehlende Eigenschaft namens TRIM ausließ. TRIM? Was zum Henker ist denn das? Die Suche nach diesem Begriff erbrachte u.a. Treffer bei Wikipedia. Zunächst die Erklärung von TRIM und schließlich die Problematik des Performanceverlustes bei Verwendung einer SSD.
Aber verfügt die jüngst erworbene SSD über dieses Feature, oder nicht? Die Firmwareversion der Samsung-SSD lautete VBM1801Q, das Produktionsdatum ist August 2009, d.h. sie unterstützt es noch nicht. Eine tolle Erkenntnis. Ja, eine intensivere Recherche vor dem Kauf wäre in der Tat angebracht gewesen.

Firmwareupdate durch bootfähigen USB-Stick

Nun ergab es sich glücklicherweise, dass eine Woche vor dem Kauf der Samsung ein Update der Firmware publiziert wurde, welches dann samt Anleitung heruntergeladen wurde. Entdeckt wurde es bei ZDNet. Sodann wartete ein neues Problem auf eine Lösung: ein USB-Stick musste bootbar gemacht werden, von dem aus die Firmware auf die SSD gespielt werden sollte. Ist ja sicherlich ganz einfach unter Windows. Einfach mit der rechten Maustaste auf den Datenträger klicken und irgendwo auswählen, was man damit anfangen möchte. Weit gefehlt, das wäre zu einfach. Das Leben ist ja bekanntermaßen kein Ponyhof. Also muss man tiefgründiger forschen. Hinweise und eine Anleitung ergaben sich bei der Suche bei flazh.de: Danke!
Es gibt ein Tool von HP, namens USB Disk Storage Format Tool, welches zusammen mit einem DOS-ZIP-File einen USB-Stick dazu überredet, ein bootfähiges DOS darauf zu installieren. Zum Schluss braucht nur noch das Firmwareupdate auf den USB-Stick kopiert zu werden und letztlich im BIOS die Bootreihenfolge derart abgeändert zu werden, dass vom USB-Stick gebootet werden kann. Fertig: Rechner mit eingestöpselten USB-Stick einschalten, die Software zum Firmwareupdate starten und warten.

DELL-Diagnosetools? Oh, ja bitte!

Nach dem Update der SSD-Firmware (Version VBM1901Q) stand die Installation des neuen Betriebssystems auf dem Programm, oder? Nicht ganz. Schließlich wurde das Notebook von DELL mit einer versteckten Partition ausgeliefert, welche Tools zum Systemtest bereitstellte. Diese Tools konnten aus dem Bootmenü ausgeführt werden. Wenn das Notebook schon neu installiert wird, soll doch auch nicht auf dieses Hilfsmittel verzichtet werden müssen. Mit Acronis True-Image ließ sich ein Abbild aller Partitionen der originalen Notebook-Festplatte recht einfach erstellen. Geht ja ordentlich. Auch das Aufspielen auf die SSD. Nur konnte die Partition mit den Systemtools nicht vom BIOS angesprungen werden, egal, was auch immer versucht wurde. Auf einer Treiber-CD der im Lieferumfang des Notebooks enthaltenen CDs fand sich dann ein Tool, mittels dem eben diese versteckte Partition angelegt werden konnte. Juchu! Also wurde ein Bootvorgang des Notebooks vom USB-Stick ins DOS durchgeführt. Danach auf die CD und in das entsprechende Unterverzeichnis gewechselt und die Batchdatei ausgeführt. Irgendwo tauchte eine Fehlermeldung auf, dass ein Pfad nicht gefunden werden konnte. Oha, und das auf einer originalen CD? In der Tat: Es wurde vergessen, eine bestimmte Systemvariable zu setzen, was durch folgendes Kommando nachgeholt werden konnte:

SET SRV_UPC=UPC32

Manuell gesetzt und die Batchdatei erneut gestartet, ließ sich die Partition ordnungsgemäß und sogar funktionierend wie von Zauberhand auf der SSD erstellen. Toll! Als nächstes blieb das Einlegen des Windows 7 Datenträgers und der Start der Installation. Letztere funktionierte wie geschmiert.

Erkennt Windows 7 die SSD als solche? Und TRIM?

Eine Überprüfung, ob Windows 7 die SSD als solche erkannt hat, kann auf unterschiedliche Weisen sichergestellt werden. Eine Möglichkeit ist über die Eingabeaufforderung (ggf. als Administrator starten) und folgendem Kommando:

fsutil behavior query DisableDeleteNotify

Wird als Rückgabewert der Wert 0 geliefert, bedeutet es die Erkennung der SSD.

Ob der TRIM-Befehl der SSD verfügbar ist, zeigt u.a. das Tool CrystalDiskInfo.

Alignment

Der Teufel soll ja ein Eichhörnchen sein. Und so wurde der Begriff Alignment in den Raum geworfen. Wie bitte? Was ist denn nun wieder falsch? Interessante Informationen zu diesem Thema wurden bei ocztechnology unter dem Titel Alignment for max performance gefunden. Beruhigend war die Info, Windows 7 würde das Alignment automatisch korrekt einstellen. Ein Testverfahren bestätigte dies: Glück gehabt! Die durchgeführte Installation scheint richtig ausgerichtet zu sein – danke, Microsoft!

Windows 7 Anmeldung dauert unerwartet lange

Eine ganze Reihe von Software wurde installiert und irgendwann wollte das Notebook nicht mehr so schnell booten. D.h., bis zum Anmeldebildschirm schon, aber nicht zum Desktop. Dieser animierte Windows-typische Kringel drehte sich bis zu 35 mal, bis von der Loginmaske ausgehende endlich mal der Desktop erblickt werden konnte. Was dauert denn da so lange? Eine SSD ist doch so flott? Oder doch nicht? Ein Blick auf die Festplatten-LED signalisierte recht schnell, dass kaum auf die SSD zugegriffen wurde. Was ist denn dann so langsam?

Das Abschalten von Update-Diensten (Adobe, Apple, usw.), die beim Start initialisiert wurden brachte ebenso wenig Erfolg, wie das Abschalten von energiesparenden Maßnahmen, die schon mal gerne die CPU-Leistung drosseln. Wie durch Zufall stand in einem englischsprachigen Forum ein dezenter Hinweis auf den Windows-Hintergrund: ist auf dem Desktop ein einfarbiger Hintergrund ausgewählt, soll Windows angeblich bis zu 30 Sekunden länger benötigen, als bei Verwendung eines Hintergrundbildes. Wie bitte? Auch wenn wirklich vieles, aber sicherlich nicht das vorgestellt werden konnte, sollte dem Thema auf den Grund gegangen werden. Schließlich schaut ja niemand zu. Der Glaube an dieser Konfiogurationsänderung hat sich bis dato noch nicht manifestiert, aber die Zeit vom Anmeldebildschirm bis zur Sichtbarkeit des Desktops beträgt durch Umstellung eines einfarbigen Hintergrunds auf ein beliebiges mitgeliefertes Hintergrundbild nur noch schlappe 2 Sekunden! Unglaublich! Während der Installation der einen oder anderen Software, muss wohl auch der Hintergrund des Desktops verändert und ein einfabiger konfiguriert worden sein. Sehr gerne verwendet wird nämlich ein grauer Hintergrund. Grau deshalb, weil es farbneutral ist und bei der Bildbearbeitung hoffentlich keinen Farbstich im sehr adaptiven menschlichen Auge hinterlässt 😉

Zusammenfassend:

  • SSD sollte über den TRIM-Befehl verfügen (ggf. Firmwareupdate installieren)
  • geeignetes Betriebssystem verwenden, welches TRIM nutzen kann
  • Alignment sollte passen
  • Auslagerungsdatei des Betriebssystems abschalten, oder auf ein anderes Laufwerk (auch ggf. RAM-Disk) umstellen
  • (automatische) Defragmentierung deaktivieren